Der Klassiker: Audi Q3 bzw. Neufahrzeug richtig einfahren?

  • Hallo zusammen,


    wie in einem meiner anderen Beiträge angekündigt, eröffne ich mal einen Thread, der in keinem guten Automobilforum fehlen darf - Thema: Wie fahre ich einen Neuwagen richtig ein bzw. muss ich das überhaupt tun oder ist es ein Ammenmärchen, welches die Jahrtausendwende wie so vieles ohne Millennium-Bug überstanden hat? :D


    Also ich habe mir "aus Sicherheitsgründen" angewöhnt, Neufahrzeuge ganz simpel nach folgender Faustformel einzufahren: Die ersten 3.000 km (mit wenigen, unvermeidbaren Ausnahmen) nicht über 3.000 U/min. Nun kann man sich in der Tat vortrefflich darüber streiten, ob das sinnvoll ist und es einen nicht allzu arg einschränkt. Letzteres bestätige ich hinsichtlich meines Vorgängerfahrzeugs zu 100%, das war eine Qual - aber ich konnte damit ruhig schlafen! Auch ist mir bekannt, dass die Hersteller Kilometer-Staffeln vorschlagen, innerhalb derer die Drehzahlen erhöht werden, doch das ist mir zu blöd - so, wie ich es mache, kann es nicht falsch sein, sondern es stellt sogar eher die Maximalabsicherung dar - ZUMINDEST LAUT BORDBUCH!? So weit, so gut..


    Nun habe ich allerdings kürzlich einen interessanten Artikel bezüglich einer angeblichen Ingenieursstudie gelesen; deren These lautet, dass wenn man den Motor in den ersten Wochen/Monaten gerade NICHT fordert und ausdreht, die Teile nicht optimal aufeinander eingeschliffen werden und durch die zukünftigen Reibungsverluste der Spritverbrauch höher werden kann. Ich hörte es eben genau gegenteilig (s.o.), gerade am Anfang solle man die Komponenten sich sachte aufeinander abstimmen lassen..was meint Ihr?


    VG
    Felix

  • Hi Felix,


    da hast du dir wirklich ein interessantes Thema ausgesucht ;)


    Ich kann dazu sagen, dass mir bei einer Werksführung (anderer bayerischer Fahrzeughersteller ;) ) von einem Mitarbeiter gesagt wurde, dass ein Einfahren gar nicht nötig ist. Der Grund wäre, dass die Motoren ja schon vor dem Einbau ins Fahrzeug ausgiebig getestet werden und dadurch eigentlich eh schon gut eingelaufen sind. Und natürlich werden die Motoren in dieser Phase über den kompletten Drehzahl Bereich getestet.


    Trotzdem sichern sich die Hersteller durch entsprechende Angaben in der Bedienungsanleitung ab. Ich halte mich daran zu sagen wir mal 90%. Wenn es allerdings mal eine Fahrsituation gibt, die etwas mehr "Schwung" erfordert, drehe ich den Motor auch kurzfristig mal höher.


    Ansonsten bin ich der Meinung. Wenn der Motor das nicht durchhält, hätte er kein Motor werden dürfen ;)


    Markus

  • Hallo Markus,


    dass die Motoren vorab maschinell getestet, also auch hochgedreht werden, gehört in der Tat zum Qualitätsmanagement der Hersteller - das habe ich auch schon öfter gehört. Ich glaube inzwischen ja selber, es handelt sich bei den "Tipps" eher um eine Art Absicherung für den Hersteller bzw. hat sich das Thema Einfahren auch einfach über Jahrzehnte hinweg in den Köpfen der Käufer manifestiert. Das merkt man daran, dass man sich trotz offensichtlicher, objektiver Beweise (Studien, Aussagen der Werksmitarbeiter, etc.) nie ganz sicher ist, wann man tun soll - eigentlich traurig!


    Eins steht hingegen fest: Viel tödlicher für einen Motor ist ohnehin eher, wenn er morgens nicht vernünftig warmgefahren und dann direkt verheizt wird, unabhängig von der Gesamtlaufleistung...


    VG
    Felix